30.04.2012 12:22
Ich find's interessant, dass Klaus Kauker mit seinen Analysen auf so positive Resonanz trifft.
Musiktheorie ist trockener, schwerer Stoff, und die meisten Leute interessiert es nicht. Selbst wenn man objektiv auf handwerkliche Schwachstellen in der Komposition benennt, provoziert man Beissreflexe.
"Du hast ja keine Ahnung, die Mucke ist einfach geil und du bist ein Hater!!!! Außerdem ist die Musik, die DU hörst, total kacke!!!11"
Äh ja. Ich hab aufgehört zu zählen, wie oft ich schon solche Reaktionen bekommen habe.
Dabei bedeutet eine simple Komposition oder Bruch mit musikalischen Konventionen ja nicht zwingend, dass es "schlechte" Musik ist, die man nicht mögen "darf". Natürlich ist der handwerkliche Unterschied zwischen Bach und Madonna so groß wie zwischen Rembrandt und Donald Duck. Aber ich kann voll und ganz verstehen, wenn jemand den hochkomplexen, mathematisch-genialen Bach schrecklich zu hören findet, weil das Genudel doch sehr dröge und erschlagend sein kann. Und drei Akkorden reichen teilweise ja auch schon, um ordentlich abzurocken.
Mir geht es gar nicht darum, irgendeiner Musik ihre Daseinsberechtigung abzusprechen. Was mich aber massiv stört, ist die weit verbreitete Haltung "Gefällt mir = gute / anspruchsvolle / authentische/ seelenvolle Musik; find ich doof = schlechte / anspruchslose / unauthentische / seelenlose Musik."
Dann grätsche ich oft mit musiktheoretischen Analysen dazwischen, weil mich diese anmaßende, vereinfachende Art über eine Kunstform zu urteilen total nervt.

Musiktheorie ist trockener, schwerer Stoff, und die meisten Leute interessiert es nicht. Selbst wenn man objektiv auf handwerkliche Schwachstellen in der Komposition benennt, provoziert man Beissreflexe.
"Du hast ja keine Ahnung, die Mucke ist einfach geil und du bist ein Hater!!!! Außerdem ist die Musik, die DU hörst, total kacke!!!11"
Äh ja. Ich hab aufgehört zu zählen, wie oft ich schon solche Reaktionen bekommen habe.

Dabei bedeutet eine simple Komposition oder Bruch mit musikalischen Konventionen ja nicht zwingend, dass es "schlechte" Musik ist, die man nicht mögen "darf". Natürlich ist der handwerkliche Unterschied zwischen Bach und Madonna so groß wie zwischen Rembrandt und Donald Duck. Aber ich kann voll und ganz verstehen, wenn jemand den hochkomplexen, mathematisch-genialen Bach schrecklich zu hören findet, weil das Genudel doch sehr dröge und erschlagend sein kann. Und drei Akkorden reichen teilweise ja auch schon, um ordentlich abzurocken.
Mir geht es gar nicht darum, irgendeiner Musik ihre Daseinsberechtigung abzusprechen. Was mich aber massiv stört, ist die weit verbreitete Haltung "Gefällt mir = gute / anspruchsvolle / authentische/ seelenvolle Musik; find ich doof = schlechte / anspruchslose / unauthentische / seelenlose Musik."

Dann grätsche ich oft mit musiktheoretischen Analysen dazwischen, weil mich diese anmaßende, vereinfachende Art über eine Kunstform zu urteilen total nervt.
