Lara's Hangout - Das Forum von TRForge.net
Musik ist... - Druckversion

+- Lara's Hangout - Das Forum von TRForge.net (https://www.trforge.net/forum)
+-- Forum: Off Topic (https://www.trforge.net/forum/forumdisplay.php?fid=24)
+--- Forum: Medien (https://www.trforge.net/forum/forumdisplay.php?fid=35)
+---- Forum: Musik (https://www.trforge.net/forum/forumdisplay.php?fid=38)
+---- Thema: Musik ist... (/showthread.php?tid=1755)

Seiten: 1 2 3 4


Musik ist... - Soul - 24.04.2012

Vl. nicht gerade der richtige Thread, da dieses "Lied" ganz bewusst so unglaublich schlecht gemacht wurde - Und zwar von Klaus Kauker, der durch seine Musikanalysen auf YT bekannt wurde. Big Grin 


"Inspiration" von bekannten Hits (zumindest steht es in der Beschreibung - ich konnte bisher nichts erkennen), grauenhafte Lyrics (die erkannte ich sofort Big Grin ), banaler Aufbau, Autotune, Melodie- und Tonsprünge, die wehtun, usw. - der typische Bohlen-Song eben.


- cybie - 30.04.2012

LOL das hab ich auch gerade gesehen oder eher gehört... und danach diese Analyse:




- Codo - 30.04.2012

Ich find's interessant, dass Klaus Kauker mit seinen Analysen auf so positive Resonanz trifft. Nachdenken 
Musiktheorie ist trockener, schwerer Stoff, und die meisten Leute interessiert es nicht. Selbst wenn man objektiv auf handwerkliche Schwachstellen in der Komposition benennt, provoziert man Beissreflexe.
"Du hast ja keine Ahnung, die Mucke ist einfach geil und du bist ein Hater!!!! Außerdem ist die Musik, die DU hörst, total kacke!!!11"
Äh ja. Ich hab aufgehört zu zählen, wie oft ich schon solche Reaktionen bekommen habe. Hrhr 

Dabei bedeutet eine simple Komposition oder Bruch mit musikalischen Konventionen ja nicht zwingend, dass es "schlechte" Musik ist, die man nicht mögen "darf". Natürlich ist der handwerkliche Unterschied zwischen Bach und Madonna so groß wie zwischen Rembrandt und Donald Duck. Aber ich kann voll und ganz verstehen, wenn jemand den hochkomplexen, mathematisch-genialen Bach schrecklich zu hören findet, weil das Genudel doch sehr dröge und erschlagend sein kann. Und drei Akkorden reichen teilweise ja auch schon, um ordentlich abzurocken.

Mir geht es gar nicht darum, irgendeiner Musik ihre Daseinsberechtigung abzusprechen. Was mich aber massiv stört, ist die weit verbreitete Haltung "Gefällt mir = gute / anspruchsvolle / authentische/ seelenvolle Musik; find ich doof = schlechte / anspruchslose / unauthentische / seelenlose Musik." Cursing 
Dann grätsche ich oft mit musiktheoretischen Analysen dazwischen, weil mich diese anmaßende, vereinfachende Art über eine Kunstform zu urteilen total nervt. Wink 


- Nadine - 30.04.2012

Codo,index.php?page=Thread&postID=75576#post75576 schrieb:Dabei bedeutet eine simple Komposition oder Bruch mit musikalischen Konventionen ja nicht zwingend, dass es "schlechte" Musik ist, die man nicht mögen "darf". Natürlich ist der handwerkliche Unterschied zwischen Bach und Madonna so groß wie zwischen Rembrandt und Donald Duck. Aber ich kann voll und ganz verstehen, wenn jemand den hochkomplexen, mathematisch-genialen Bach schrecklich zu hören findet, weil das Genudel doch sehr dröge und erschlagend sein kann. Und drei Akkorden reichen teilweise ja auch schon, um ordentlich abzurocken.

Mir geht es gar nicht darum, irgendeiner Musik ihre Daseinsberechtigung abzusprechen. Was mich aber massiv stört, ist die weit verbreitete Haltung "Gefällt mir = gute / anspruchsvolle / authentische/ seelenvolle Musik; find ich doof = schlechte / anspruchslose / unauthentische / seelenlose Musik." Cursing 
Dann grätsche ich oft mit musiktheoretischen Analysen dazwischen, weil mich diese anmaßende, vereinfachende Art über eine Kunstform zu urteilen total nervt. Wink

Ich versteh dich nicht ganz. Soll die Gegenüberstellung Bach-Madonna und Rembrandt-Donald Duck jetzt eine Wertigkeit bzw. Gegenüberstellung von Hochkultur vs. Popkultur sein? Wenn du das so meinst könnte ich nicht zustimmen, denn weder Bach noch Rembrandt würde ich zur anspruchsvollen Hochkultur zählen. Die Kategorien, die du aufzählst mit diesen Beispiel sind schlichtweg verschiedene Genres und haben an sich keine "Wertigkeit". Der Anspruch der verschiedenen Beispiele ist auch nicht sonderlich unterschiedlich, da das alles eigentlich mittlerweile zur bürgerlichen Kunst/Kultur gezählt werden kann.

Ebensowenig würde ich behaupten, dass ein (musik)theoretischer/-technischer Ansatz der naiven/"vereinfachten" Rezeption von Musik/Kunst in irgendeiner Weise überlegen sein sollte. Warum denn? Ich bewerte doch die Gemälde von Cézanne und Manet auch nicht nach Photorealismus, technischer Finesse oder ausgeklügelter Komposition...
Mit einem solch "über"analystischen Ansatz verfehlt man die Bedeutung von Manets Werken komplett. Genauso denke ich, dass in der Musik auch eine musiktheoretische Analyse oft total fehl am Platz ist, um die Bedeutung und den Wert eines Musikstückes zu finden Huh? 


- gabiza7 - 30.04.2012

Codo,index.php?page=Thread&postID=75576#post75576 schrieb:Und drei Akkorden reichen teilweise ja auch schon, um ordentlich abzurocken.
Die Ärzte haben in einem Song ja mal gesungen "Was drei Akkorde alles können."
Wobei ich die Ärzte einfach schon wieder cool finde ganz im Gegensatz zu Bohlen. Die Musik selbst find ich bei denen aber jetzt eher zweitrangig, primär geht's mir um die Texte.


- Codo - 30.04.2012

Zitat:Soll die Gegenüberstellung Bach-Madonna und Rembrandt-Donald Duck jetzt
eine Wertigkeit bzw. Gegenüberstellung von Hochkultur vs. Popkultur
sein?
Diese Kulturbegriffe interessieren mich nicht, und "Wertigkeit" emotionalisiert zu sehr.
Aber es ist doch selbstverständlich, dass Bohlen und Bach nicht einfach nur andere Genres sind sondern auch ganz andere Ansprüche an die Kunstfertigkeit stellen. Ich würde Bohlen gerne mal dabei erleben, wie er versucht, eine fünfstimmige Fuge zu spielen oder gar zu komponieren. Wie man an Kauker sieht, bedarf es umgekehrt keiner großen Anstrengung.
Zitat:Ebensowenig würde ich behaupten, dass ein
(musik)theoretischer/-technischer Ansatz der naiven/"vereinfachten"
Rezeption von Musik/Kunst in irgendeiner Weise überlegen sein sollte.
Hab ich nicht behauptet. Ich sage nur, dass es nicht das Gleiche ist.

Ich höre beispielsweise auch simple Musik (die dafür aber ordentlich abgeht) und verabscheue Jazz. Aber ich kann ohne mich zu verbiegen sagen, dass Jazz intelligente Musik sein kann, und die Jazz-Musiker mitunter zu den besten überhaupt gehören.
Zitat:Genauso denke ich, dass in der Musik auch eine musiktheoretische Analyse
oft total fehl am Platz ist, um die Bedeutung und den Wert eines
Musikstückes zu finden
Wer wann und auf welche Art Musik bewertet, bestimmt immer noch jeder nur für sich persönlich.


- cybie - 30.04.2012

Ich persönlich finde auch nicht, dass simple Musik schlecht sein muss und Überladene/Aufwendigere dann gut. Es gibt simple/dumme Lieder, die ich einfach nur genial finde und in meinen Augen Kunstwerke sind. Hrhr  Ein Beispiel ist "Nein Mann" von Laserkraft 3D. Das Lied ist zu 50% Gelaber und wiederholt sich ständig. Trotzdem finde ich es total witzig und geht auf Partys gut ab. "Leider geil" von Deichkind reimt sich größtenteils nicht und das finde ich in Liedern eigentlich sehr wichtig. "Remmidemmi" von Deichkind reimt sich immerhin, aber im Endeffekt ist es auch total dumm und simpel (wenn man an ihre anderen Werke denkt). Trotzdem find ich die Lieder einfach nur lustig und schon ewig geil. Ganz unten gibt es noch HGich.T. Die Musik von denen ist so dumm, dass ich mich fast schäme, aber trotzdem hab ich manchmal Ohrwürmer davon. Vor allem finde ich es umso witziger, wenn die Leute sich dabei nicht ernst nehmen und im wahren Leben anders sind und die Musik nutzen, um einfach mal die Sau rauszulassen (natürlich solange dabei keiner zu Schaden kommt/beleidigt wird).


- Codo - 01.05.2012

Mir ist es auch lieber, wenn jemand sich nicht so furchtbar ernst nimmt und primitiv auf die Kacke haut, als wenn krampfhaft versucht wird, etwas mit Anspruch zu machen.
In Abgrenzung von der Popmusik wird ja auch moderne "klassische" Musik gemacht. Das ist in etwa das musikalische Äquivalent davon, einen Haufen Scheiße als Kunstwerk auszustellen. Wer nichts damit anfangen kann, ist eben ein unkultivierter Laie, der wahre Kunst nicht erkennen kann und so weiter. [Bild: blabla.gif]

Hans Liberg parodiert das immer sehr schön. Hrhr 




- Nadine - 01.05.2012

Codo,index.php?page=Thread&postID=75589#post75589 schrieb:[...] einen Haufen Scheiße als Kunstwerk auszustellen. Wer nichts damit anfangen kann, ist eben ein unkultivierter Laie, der wahre Kunst nicht erkennen kann und so weiter. [Bild: blabla.gif]

Es ist ja nu seit mind. 60 Jahren so, dass man zum Verständnis zeitgenössischer Kunst sich auch mit der Kunstwelt und Kunstgeschichte befassen muss. Wenn man das nicht tut/kann, dann ist man, naja, eben ungebildet auf dem Gebiet und versteht es nicht. Kein Grund die Augen zu verdrehen oder zeitgenössische Kunst durch den Kakao zu ziehen, nur weil man es eben nicht versteht. Das ist doch grenzwertig ignorant Blink 

Ich finde gerade sehr komisch, wie du einerseits über "einfache" Musik à la Bohlen herziehst und sie als anspruchslos bezeichnest, aber andererseits tatsächlich anspruchsvolle zeitgenössische Kunst veralberst Huh?  Suchst du dir einfach deine Nische raus von dem, was du magst, und alles andere wird schlechtgeredet oder lächerlich gemacht weil es für dich zu primitiv bzw. hochgestochen ist...? Ich kann dir echt nicht mehr folgen Mellow 


- Codo - 01.05.2012

Ähm, was soll das hier eigentlich?

Ich hatte die Hoffnung, dass du hier einen ernsthaften Austausch anstrebst. Aber du versuchst nur mir Aussagen zu entlocken, mit denen du mich als ignoranten, arroganten Besserwisser "überführen" kannst.

Ich erlaube mir eine eigene Meinung, und ich erwarte auch gar nicht, dass du oder sonst jemand sie verstehen muss.
Manche Malerei, Musik, Literatur, Dichtung etc. finde ich aus den unterschiedlichsten, manchmal widersprüchlichen subjektiven, analytischen, historischen oder mir noch unklaren Gründen nun Mal einfach Scheiße. Und das darf ich auch, genauso wie jeder andere. Was ist daran das Drama? [Bild: 7.gif]

Du solltest auch selbst wissen, dass es keine einheitliche, eindeutige Lehrmeinung darüber gibt, was nun "hohe" Kunst ist und was nicht.
Zitat:Kein Grund die Augen zu verdrehen oder zeitgenössische Kunst durch den
Kakao zu ziehen, nur weil man es eben nicht versteht. Das ist doch
grenzwertig ignorant
DU hast abstrakte Kunst, die DIR persönlich nicht gefällt, als "Hirnrotz" bezeichnet, also tu mal nicht so.
Und wenn ich DEINE Art Kritik an Musik zu üben benutzt hätte, wäre dieser Streit genauso entstanden. Das würde sich dann in etwa so lesen:

"Wenn ich diese Rotzstimme von Roman Lob noch mal hören muss, schmeiß ich meinen Fernseher aus dem Fenster."

Wäre das ernsthaft besser gewesen? Nachdenken 

Also was willst du jetzt von mir? Dass ich dir in deinen Unterstellungen zustimme, dass ich arrogant, ignorant, kunsthistorisch ungebildet und unfähig zur musiktheoretischen Analyse bin? Du weißt auch, dass ich das nicht tun werde. Wozu belästigst du mich dann noch? Was du von mir denkst, hast du doch nun doch oft genug gesagt. Wird dir das nicht selbst irgendwann lästig? Huh?