Ich hab jetzt die bisherigen Folgen gesehen, und meine Meinung ist gemischt.
Sehr positiv: Der Retro-Futurismus mit der Maginot extrem gut gelungen. Teilweise passt es aber nicht mit der restlichen Optik zusammen, vor allem mit der wesentlich modernen Optik der Neverland Insel.
Ich finde auch gut, dass viele praktische Effekte eingesetzt werden. Aber da fängt mein Gemecker schon wieder an. Die Xenos sehen so...gummiartig aus.

Grundsätzlich sieht in dem Franchise kein Xeno aus wie der andere, was ich völlig OK finde. Aber die Änderungen hier machen sie weniger weird, und die Proportionen sind sehr unschön, vor allem dieser extrem dicke Hals. Die Dorsal Spines sind nur noch kleine Stummel, dadurch ist die Siluette viel greifbarer und banaler als bei Gigers Originaldesign.
Und dann erst diese komischen Jalousie-Lippen.
Wirklich deutlich wird der Unterschied, wenn man es mit Gigers Originalkopf vergleicht, der viel mehr Artikulationspunkte, biomechanische Details und sogar transparente Teile hatte.
Vielleicht liegt es auch teilweise am Budget, denn die Alien-Eier sahen in einer Szene auch richtig billig aus. Andererseits lässt sich die Serie sich andere Dinge durchaus einiges kosten.
Die neuen Aliens sind... naja. Auch hier merkt man, dass Gigers Alien einzigartig war und es gar nicht so einfach ist, neue Monster zu erschaffen. Der Augen-Oktopus ist noch am interessantesten, auch wenn das Design aus biologischer Sicht wenig Sinn ergibt.
Jetzt aber zum Plot. Auch da habe ich gemischte Gefühle. Einerseits werden hier einige interessante, neue Wege gegangen was die Charaktere angeht. Andererseits wird leidet die Story wie immer unter dem Problem, das fast alle Monsterfilme plagt, aber insbesondere das Alien-Franchise: Der Ausbruch der Aliens kann eigentlich immer nur auf zwei Wegen passieren: Sabotage aufgrund von kapitalistischer Gier oder Selbstüberschätzung, oder schlicht Dummheit. Und genau das passiert hier auch wieder. Vor allem Dummheit, SO VIEL DUMMHEIT. Man möchte den Bildschirm anschreien, so dumm verhalten sich die Charaktere.
Bei Alien Romulus hat man wenigstens mal gesehen, dass die Charaktere auch Mal ihr Hirn benutzt haben, z.B. bei der ersten erfolgreichen Entfernung eines Facehuggers. Aber hier...
Gut, irgendwie muss der Plot ja ins Rollen kommen.

Und man KÖNNTE es sogar damit entschuldigen, dass man es wirklich mit einem Haufen inkompetenter Idioten zu tun hat. Die Crew der Maginot muss für Jahrzehnte unterwegs sein und ihre Familien zurücklassen, Spitzen-Wissenschaftler würden sich für so eine beschissene Mission nicht einlassen. Die "Lost Boys" sind literally Kinder, der exzentrische superreiche Spinner war vielleicht irgendwann Mal schlau hat sich aber mit Selbstüberschätzung und zu viel Kohle das Hirn verbrannt,
Aber es ist SO frustrierend das mit ansehen zu müssen.

Der einzig wirklich klug handelnde Charakter ist der Antagonist Morrow mit seiner bedingungslosen Loyalität zu Yutani. Seine von Moral befreite Effizienz ist schon beängstigend und erinnert wahrscheinlich nicht zufällig an einen Xeno.
Für mich ist der faszinierenste Charakter der Android Kirsh. Erst Mal muss ich fangirlen.

Der Schauspieler ist fast 60??? Es sollte illegal sein in dem Alter so gut auszusehen.

Im Gegensatz zu allen anderen Figuren sind seine Motive bisher völlig unklar. Seit der letzten Folge steht aber fest, dass er eine eigene Agenda verfolgt.
Mal sehen wie das Finale morgen wird.
Zwei Mal musste ich übrigens richtig gackern. Einmal als der Xeno einen Moonwalk gemacht hat und das zweite Mal beim "Aaaaaaaahhh nimm es runter von mir" Tanz mit dem Augen-Oktopus.