Die 1. Staffel habe ich damals komplett geguckt. Diesmal habe ich nur hin und wieder reingezappt. Die letzten Minuten vom Finale habe ich mitbekommen.
In der 1. Staffel waren wenigstens Leute dabei, die singen konnten. Am Anfang der 2. Staffel wollte ich gleich nicht mehr weitergucken, weil so viele schrecklich schiefe Töne dabei waren.
Leider haben sie immer noch nicht geändert, was ich an der 1. Staffel doof fand:
Zu verschmerzen, wenn die Kostümierten nicht zu unbekannt sind: dass es so verdammt unbekannte Leute sind, die nur Ruth Moschner kennt, weil die offensichtlich jeden kennt. Für mich ist das langweilig. Pro7 möchte nur die Popularität von ein paar Pappnasen steigern, die eigentlich überhaupt niemand sind - und das eher zurecht. Also: "The Masked Singer" ist eine Dauerwerbesendung par excellence, für die C- bis Z-Ligen der Promis, denen man ein bisschen aufhelfen möchte.
Und: Das Rätseln dient auch nur dem name dropping. Möglichst viele berühmte Namen aufzählen - ist alles gut für die Reputation. Man macht sich wichtig, indem man über angeblich wichtige Leute redet. So wichtig sind diese Leute jetzt nicht, aber man trägt halt gleich zehnmal so dick auf und verbrät damit richtig viel Sendezeit. Die Rätsel kann man nicht lösen und sind peinlich protzig, anstatt wirklich Rätselspaß zu bieten. Von den "Rätseln" fühlte ich mich so richtig verarscht. Ich soll mir also einen Haufen sinnloser Hinweise merken, um am Ende in der Art eines Gedächtnistricks (Räume mit Bildern, die für andere Daten/Lerninhalte stehen) die unwichtige Biografie der unwichtigen Mia Dingsbums von No Angels und anderen Vollhorsten auswendig gelernt zu haben!? Darauf möchte ich nicht hereinfallen.
Außerdem: Diese erzwungene gute Laune. Sind die denn alle die ganze Zeit auf Ecstasy? Nichts ist lustig, die Kostüme sind oft deppert, die Performances so lala, die Einspieler absolut behindert. Und das noch gesteigert, ganz im Stile der gesamten Promi-Protzigkeit kleiner Würstchen, zu unerträglicher Selbstbeweihräucherung in dieser Staffel: "The Masked Singer" rettet die Menschheit mit guter Laune vor Corona! Es war so widerwärtig, wie Pro7 sich auch im Anschluss in "red" selbst feiert. Dieses Geschwafel von Gil Ofarim, wie wichtig diese Sendung sei, weil sie die Menschen zuhause vor dem Fernseher hält und ihnen in der düsteren Corona-Zeit Freude bereitet. Bla-bla-bla. Zum Kotzen. Andere Leute, und auch ganz normale Leute, die abends vorm Fernseher sitzen, leisten gerade mindestens genauso viel oder mehr als die Hampel von Pro7.
Lauter unbekannte Leute, getürkt fröhliche Kommentatoren, falsche Rätsel - die behinderten ausweichenden Null-Hinweis-Antworten der Kostümierte habe ich ganz vergessen. Wie wenigstens Rea Garvey immer wieder gesagt hat: Die Einspieler und die billigen Antworten der Kostümierten sind eine einzige Verarsche. Es würde dem Format sehr helfen, wenn es sein Rätselversprechen endlich einlösen würde.
Übrigens: Sonja Zietlow und Dieter Hallervorden waren mir nach ein oder zwei Performances (bzw. Zusammenschnitten) klar. Bei Zietlow waren es die Bewegungen, bei Hallervorden die Stimme und seine charakteristische Schrulligkeit, die in jeder Faser durchgeschlagen hat.
Staffel 3 wird bestimmt genau gleich. Ich rechne nicht damit, dass der Patient Besserung zeigt. Liegt nicht an der Krankheit, sondern an der Faulheit. Glucksende Dummschwätzer-Z-Promis auf einen Haufen zu kehren, scheint alles zu sein, worum es geht und als Rezept für Einschaltquoten absolut zu taugen. Bäh!
(P.S.: Warum hat das neue Board ein Limit von maximal 10 Smileys? Ich hätte für den Schluss 12 gebraucht und eigentlich noch einen 13. Kotz-Smiley, haben wir hier aber nicht.)