03.08.2017 01:12
Codo,'index.php?page=Thread&postID=99450#post99450' schrieb:Normal ist es schon deswegen nicht, weil es a) keine Schauspieler b) Kinder sind und c) Kinder, die in Armut leben und oft bereits traumatisiert waren. Ich finde es GRUNDSÄTZLICH verantwortungslos, ein Kindercasting in Slums, Waisenhäusern und Zirkussen zu veranstalten und dabei sogar noch gezielt nach Kindern zu suchen, die es besonders schwer hatten! Ich glaube nicht, dass es da überhaupt eine psychologisch sichere Methode gibt, die nicht das Risiko beinhaltet, dass die Kinder getriggert werden!Ich habe selbst gesagt: Allgemein einwenden kann man, dass Jolie eben keine Profis castet, sondern Kinder aus Slums, weil sie Authentizität möchte. Wie Danny Boyle mit "Slumdog Millionaire" vor ihr. Ich habe die Castingmethode verteidigt. Die Methode geht schon, aber nicht unbedingt mit Kindern aus Slums. Denn die Regeln sollte man schon einmal gelernt haben. Emotional anstrengende Szenen sind ja auch für erfahrene Schauspieler eine Herausforderung, ja.
Zitat:Wie Jolie SELBST SAGTE:Die Formulierung finde ich persönlich zu schwammig. Mir fehlt da die Aussage darüber, ob Moch das Überwältigtsein bewusst eingesetzt hat oder es unkontrollierbar aus ihr herausprasselte. Was ich von Jolie noch gelesen habe, spricht leider eher für Letzteres. Kinder sind in der Entwicklung sehr unterschiedlich. Und ich finde ja, dass man von Slumkindern eher die Finger lassen sollte. Wozu bitte gibt es professionelle Schauspieler! Wir wissen ja auch nicht, ob es zum Casting eine sorgfältige Vorauswahl gab, also zum Beispiel nur für reif befundene, resiliente Kinder überhaupt zur Szenenprobe zugelassen wurden. Weil wir also letzten Endes nicht genügend wissen, will ich nicht gleich gegen Jolie schießen.
"Srey Moch became overwhelmed with emotion after being forced to give the money back." (Satzstruktur des Zitates von mir geändert)
Zitat:Ich meinte meine Aussage bezogen auf die Überwachung von Kinderschauspielern. Für Kinderschauspieler gibt es eigentlich ziemlich strenge Auflagen, welche Studios unbedingt einhalten müssen. Bad Boys 2 ist auch schon eine ganze Weile her. Seitdem hat sich viel getan. Dass die Anwohner nicht informiert wurden, ist allerdings wirklich kein gutes Zeichen. Denn wenn dahinter ebenso Methode stand, schlägt die in dieselbe Kerbe wie das enforced method acting. Bei den Bourne-Filmen ließ man Matt Damon gern bewusst ohne Ankündigung durch die Menschenmengen huschen, um möglichst natürliche und intensive Reaktionen auf den (vielleicht berühmten?) Rempler mit der Handkamera einzufangen. Ist denn bekannt, ob Jolies Produktion mit den Menschen in Kambodscha dasselbe abgezogen hat? Menschen, die sich echt aus Angst auf den Boden werfen - solche Bilder will man natürlich haben. In dem Fall drückt Jolie ihre Landesliebe dann schon auf eigenartige Weise aus.Zitat:Ich glaube nicht, dass das Studio im fernen Kambodscha plötzlich schludert.Das glaube ich aber doch. Die haben ja nicht einmal die Anwohner informiert, dass Dreharbeiten stattfanden und haben Darsteller in Soldatenuniform zwischen den Zivilisten herumlaufen lassen, worauf sich viele aus Angst, dass das Regime zurück gekehrt ist, zu Boden geworfen haben.
Aber wie gesagt: Beim Casting waren wir nicht dabei. Und das kann halt dennoch ganz anders abgelaufen sein als die Soldatendrehs in der Öffentlichkeit und als laut Report von Vanity Fair.
Überwinde den Schmalzkringel und zähme den Donut.
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