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Terry Pratchett ist gestorben - Druckversion

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Terry Pratchett ist gestorben - Codo - 12.03.2015

Es gibt keine Gerechtigkeit, es gibt nur mich. (Gevatter Tod)

Es war ja leider abzusehen, dass er uns wegen seiner schweren Erkrankung viel zu früh verlassen wird. Aber jetzt bin ich doch sehr geschockt. Ich würde so gerne irgendwas angemessen geistreiches Schreiben können, das ihm gerecht wird, aber es will mir nicht gelingen. Mellow 

Man muss seine Bücher einfach selbst lesen. Sollte es passieren, dass man jemanden begegnet, der ihn nicht kennt und man versucht seine Werke zu erklären, wird man doch oft schief angeguckt. Fantasy? Humor? So was lesen Kinder, das ist keine anspruchsvolle Literatur. Dabei hatte er, ähnlich wie Douglas Adams, einen sehr präzisen Blick auf die Menschen und auf die Absurdität des Lebens. Er schaffte es, selbst den Tod liebenswert zu machen. Er schrieb weise und mit erkennbaren intellektuellen Hintergrund (wer Shakespeare kennt und in Naturwissenschaften wandelt, wird an Terry Pratchett noch mehr Spaß haben), aber ohne prätentiös zu sein.

Mein Lieblingszitat:

Wen dachte über die Natur der Zeit nach und begriff,
dass das Universum von Augenblick zu Augenblick neu erschaffen wird.
Deshalb, so wurde ihm klar, gibt es in Wahrheit gar keine Vergangenheit, nur die Erinnerung daran.
Man zwinkert, und die Welt, die man sieht, existierte noch nicht, als die Augen geschlossen waren.
Deshalb, so schlussfolgerte Wen, kann es für das Bewusstsein nur einen angemessenen Zustand geben: Überraschung.
Und der einzig angemessene Zustand für das Herz ist Freude.
Den Himmel, den man jetzt sieht, hat man noch nie zuvor gesehen.
Der perfekte Moment ist jetzt.
Freu Dich darüber.

(Aus "Der Zeitdieb")




- Beholder - 12.03.2015

Crying 

Ich habe definitv zuwenige seiner Bücher gelesen. Dass mein erstes ausgerechnet "Gevatter Tod" war, macht es nicht leichter erträglich.
Der arme Mann hat ein unglaubliches Pech, dass ausgerechnet er als Intellektueller Alzheimer bekommt. Das ist nicht gerecht.

„’Don’t think of it as dying’, said Death. ‘Just think of of it as leaving early to avoid the rush.’“

RIP


- Psych-Xray - 13.03.2015

Ich muß gestehen ich kenne ihn nicht, bestimmt habe ich mal hier und da von ihm etwas gehört oder gelesen, aber nicht weiter erfasst. So wie ich das hier verstehe war Terry Pratchett ein Schriftsteller, aber ein Mensch mit Humor, das macht Ihn mir sympatisch. Dies bedeutet für mich das bestimmt sehr oft der "Finger in der Wunde" war und es daher mehr Ablehnung gegeben hat als Verstehen.

Ich werde mal sehen ob ich Zeit für einige seiner Werke haben kann, ist schon sehr lange her das ich ein Buch gelesen habe.

Ich könnte mir aber gut vorstellen, so wie ich den Text aus "Der Zeitdieb" für mich interpretiere das er aus seiner Person nicht viel aufhebens gemacht hätte und auch sein persönliches Schicksal, wenn noch gesund "erlebt" dementsprechend nicht als intellektuelles Pech bezeichnen würde.

Verständlich das es einen erschüttert und Nahe geht und man auch an das verlorene geistige und Intellektuelle Potential mit Trauer denkt, dennoch ist es gleich ob ein Mensch Freude am Briefmarken Sammeln hat oder eben als Intellektueller Alzheimer bekommt, es ist für beide nicht gerecht.


- Codo - 13.03.2015

Im Tod sind alle gleich. Vielleicht ist es gerade deswegen gerecht, weil es so ungerecht ist. Aber manchmal ist es schon so, dass man denkt: Wenn jemand dieses Universum steuert, hat er einen echt miesen Sinn für Humor. Rolleyes 
Ich halte das zwar für unwahrscheinlich, aber der Mensch vermenschlicht eben gerne, auch das große, gleichgültige Universum. Man strampelt sich ab, ein halbwegs vernünftiges und anständiges Leben zu führen, und dann...BAMM. In diesen Moment sucht man verzweifelt nach Schuldigen, den wir verfluchen können. Aber so einfach ist es selten.

Man redet uns ein (und glaubt damit unserer geistigen Gesundheit etwas Gutes zu tun), dass wir unser Schicksal bestimmen können. Aber wenn man mal prüfend auf sein eigenes Leben schaut, sieht es anders aus. Zumindest mir fällt auf, dass die großen Veränderungen oft nicht meinen Bemühungen und Entscheidungen sondern Zufälligkeiten oder scheinbar unwichtigen Begegnungen, Umständen und Entscheidungen zu verdanken sind, die eine Kettenreaktion losgestoßen haben. Und das gilt für die guten wie auch für die schlechten Dinge. Das sollte natürlich kein Grund für Passivität sein. Im echten Leben platzt nicht einfach ein Obi Wan in das Leben eines Bauenjungen und befreit ihn von seinem tristen Dasein, nur weil er vom Schicksal für Größeres bestimmt ist. Man muss schon selbst durch Anstand und Arbeit dafür sorgen, dass gute Dinge passieren können. Aber es ist eben keine Garantie. Manchmal reisst das Leben uns einfach mit.

Umso wichtiger erscheint es mir zunehmends, eine gewisse Gelassenheit zu entwickeln. Shit happens. Gerechtigkeit sollten wir anstreben, aber wir dürfen sie nicht für uns selbst erwarten. Wir würden nur enttäuscht werden. Das Leben ist einfach nicht fair, und wird es nie sein. Selbst wenn wir die perfekte Gesellschaft erschaffen, wird es immer Schicksalsschläge geben. Unfälle, Krankheiten...
Aber eine optimistische und gelassene Haltung ist harte Arbeit. Man muss man sich immer wieder daran erinnern, oft sogar dazu überwinden. Negativität und Selbstmitleid kommen von alleine, das ist keine Kunst!

Jetzt habe ich wohl etwas zu weit ausgeholt. Hrhr 
Dabei wollte ich eigentlich nur sagen, dass Terry Pratchett für mich ein positives Beispiel für diese Haltung ist. Er ist bemerkenswert offen und mutig, sogar mit Humor, mit seiner schwere Erkrankung umgegangen. Er hat sich experimentellen Therapien zur Verfügung gestellt und sich für die Legalisierung der Sterbehilfedebatte eingesetzt. Und er hat bis es nicht mehr ging seine Leidenschaft verfolgt, und seinen letzten Roman gerade erst letzten Sommer vollendet. Was für ein Kraftakt muss das gewesen sein. Ein zu kurzes Leben, aber er hat das beste draus gemacht. Ich hoffe, dass ich das irgendwann auch über mein Leben sagen kann.

Der Einstieg in die Scheibenwelt-Romane könnte etwas verwirrend sein. Zwar kann man jedes Buch für sich lesen, aber es gibt mehrere Handlungsstränge, die aufeinander aufbauen und sich parallel entwickelt haben. Diese Grafikkönnte die Entscheidung etwas erleichtern. Oder nur noch mehr Verwirrung stiften. Hrhr 

Ich persönlich finde die Hexenromane großartig, insbesondere Wyrd Sisters. Aber das hat für mich hauptsächlich damit zu tun, dass Pratchett sehr gut darin ist, vielschichtige und interessante Frauenfiguren zu schreiben. Ich bin es einfach leid, dass Frauen in Büchern und Filmen oft nicht mehr als sexy Sidekicks, Plot Devices und romantisches Interesse des männlichen Hauptcharakters sind, und (wenn überhaupt) nur sehr wenig Mühe in die Entwicklung eines eigenen Charakters gesteckt wird. Die Hexen sind dagegen jede für sich eine ganz eigene Persönlichkeit mit verschiedenen Fähigkeiten, Schwächen und Motivationen. Es demonstriert ganz beiläufig, dass es für Frauen mehr als nur einen möglichen Weg im Leben und mehr als nur eine Charakter-Blaupause gibt. Thumb up 


- Psych-Xray - 13.03.2015

Das ist sehr, sehr schön geschrieben und mir schwirlen die Gedanken nur so herum, ist aber zu viel um auf alles ..ein..zu..schreiben, soll ja nicht eine Neuauflage des NT werden.
Codo schrieb:Im Tod sind alle gleich. Vielleicht ist es gerade deswegen gerecht, weil es so ungerecht ist. Aber manchmal ist es schon so, dass man denkt: Wenn jemand dieses Universum steuert, hat er einen echt miesen Sinn für Humor. Rolleyes

Wenn dieser "Jemand" nur die Hälfte meines Humors hätte würde ich mich freuen diesen "Jemand" in Sachen Humor zum Disput herauszufordern..

Codo schrieb:Man redet uns ein (und glaubt damit unserer geistigen Gesundheit etwas Gutes zu tun), dass wir unser Schicksal bestimmen können. Aber wenn man mal prüfend auf sein eigenes Leben schaut, sieht es anders aus.

Das stimmt, man kann zwar drauf zu fahren und meist bleibt man doch in der Spur, aber eine Panne gibt's oft auch, oder der Sprit ist einfach alle Ugly 

Codo schrieb:Aber eine optimistische und gelassene Haltung ist harte Arbeit. Man muss man sich immer wieder daran erinnern, oft sogar dazu überwinden.

Banal, aber trifft genau den Kern = harte Arbeit, manches mal doch nur durch schmerzhafte Schläge lernbar, das Überwinden bedeutet doch schon den eigenen persönlichen Gewinn Thumb up  Ich erinnere mich mit einem Satz aus einer Religion? Ich habe es vergessen woher, zu welchem Gesamtbezug, aber ich denke das soll dich zu einem freundlichen, positiven Reflektieren bringen : bring deinen Feind nicht zum Weinen

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Codo schrieb:Diese Grafikkönnte die Entscheidung etwas erleichtern. Oder nur noch mehr Verwirrung stiften.
Ich weis ja nicht wie es Anderen bei dem Anblick Diese Grafik geht, sorry - ich für meinen Teil wollte instinktiv einen Würfel haben und "Welt nerv mich nicht" spielen Panik 

Codo schrieb:Ich persönlich finde die Hexenromane großartig
Ich fände es einfach nur
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wenn Frauen Hexen wären und mit einem Besen durch die Lüfte flogen - was wäre das für ein Gesause LOL 

Im Ernst - das zielt wieder in die Richtung "Gleichberechtigung"! Wenn ich dieses vernehme ziehen sich meine Ohren zurück und verstopfen die Nase - hier stinkt doch was!! Warum sollte etwas "Gleich " und dem auch noch eine "Berechtigung" abverlangt werden Eek!  Gehts noch, das sollte doch wohl als selbstverständlich, besser Realität gegeben sein!!

"It's A Man's Man's Man's World"

Eben, und deswegen sollte mal die Gleichberechtigung erst mal unter den Männer aufgearbeitet werden - wenn schon keine Höhlenmenschen mehr dann aber richtig......

Hier verlassen wir aber das einfach gestrickte Universum und ich strapaziere mal nicht weiter die Gemüter..


- Codo - 13.03.2015

Zitat:wenn Frauen Hexen wären und mit einem Besen durch die Lüfte flogen - was wäre das für ein Gesause

Yeah. [Bild: smilie_ugly_470.gif]
Aber das Sitzen auf dem Besen stelle ich mir...äh...eher unbequem vor. Panik 

Zitat:da es aber durchaus sein kann das schon Säuglinge am PC hängen...

Na, hoffentlich nicht. Wer seine Kinder unbeaufsichtigt ins Internet lässt, sollte dringend einen Besuch vom Jugendschutzamt bekommen. Wehe du! 
Hier geht es (äh...manchmal noch Hrhr  ) um Tomb Raider, und das setzt die Altersgrenze mindestens auf 12 Jahre. Ich fände ich es etwas schizophren, hier so zu tun als wären wir ein Familienforum, wenn wir hier gleichzeitig Videos zeigen, bei dem wir uns im Multiplayer gegenseitig den Schädel mit der Spitzhacke einschlagen. Dann müssten wir unsere Standards schon ingesamt überdenken. Wink 
Also, nicht so schüchtern.

Pornografisches Material und Links dazu sollten hier trotzdem natürlich nicht rein. Schon alleine aus dem Grund, dass wir uns vor Besuchern dann nicht mehr retten könnten. Hrhr 
Wir haben da Erfahrungen mit einem (nicht pornografischen) Nakedei-Bild, das uns tausende Besucher pro Tag beschert hat, weil Google den Link zum Forum weit oben in der Bildersuche für "Megan Fox Boobs" gesetzt hat. Hrhr 

In diesem Sinne...




- Psych-Xray - 14.03.2015

Codo,'index.php?page=Thread&postID=88806#post88806 schrieb:
Zitat:Aber das Sitzen auf dem Besen stelle ich mir...äh...eher unbequem vor. Panik 
Wieder so eine Fehlinformation gestreut von ..na egal, wer selbst denken kann - der Besen ist eben eine Sinnestäuschung, könnte ja nicht angehen da eine Frau so was fliegt....



- Codo - 14.03.2015

Ja, wir Frauen sind da einfach von der Natur benachteiligt. Wacko 
Es ist allgemein bekannt, dass man für das Steuern eines Flugzeuges an männliche Anatomie gewöhnt sein muss. Sonst fehlt einem einfach die Erfahrung, wie man den Steuerknüppel anpacken muss. Dafür braucht man Gefühl!

Pssssst...
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Aber so eine Dreckschleuder flieg ich nicht, nee nee. Zu laut, zu teuer. Ich mag es leise und unweltfreundlich.
Aber einmal mitfliegen wäre sicherlich lustig.


- Psych-Xray - 14.03.2015

Mit Gefühl? In meiner Panik? Nee ich würde den voll nach vorne schlagen und bestimmt sämtliche Rekorde brechen !Die Nachrichten würden dann folgendes vermelden :


"Unglaublich, er schafft es tatsächlich, die ersten 100 Meter Senkrecht im Boden sind geschafft!! Ein Held Facepalm  "


- Codo - 14.03.2015

Ach was, das lernt man genauso wie alles andere. Es ist in erster Linie nur eine Frage der Übung. Das Talent gibt nur vor, wie schnell man es lernt. Aber man muss sich ja nicht ständig mit anderen messen, es geht ja darum Spaß zu haben. Es kommt jedenfalls extrem selten vor, dass jemand Fahrrad und Auto fahren gelernt hat, aber das Fliegen nicht schafft. Es ist schwieriger, aber entsprechend wird man auch von den Fluglehrern vorsichtig daran geführt.

Wir kommen hier aber etwas vom Thema ab. Wink