Wenn man ein paar wenige Töne ändert, so dass die Grundtonart Dur statt Moll ist, wird aus "Nothing Else Matters" eine fröhlich-bekiffte Hippy-Hymne.
Aber das würde im Radio auch nicht wirklich auffallen.
"Losing my Religion" klingt in Dur in Kombination mit dem Songtext allerdings wie das Werk eines Wahnsinnigen.
SEHR ungewohnt das ganze.
Ich wohl schon bekannt, aber "Alle meine Entchen" ist auch bloß "Die Moldau" von Smetana (geschrieben in Moll) in Dur.
Und hier mal umgekehrt. Das läuft wahrscheinlich im Fahrstuhl auf den Weg in die Hölle.
Endlich mal ein realistischer Soundtrack. Allzu oft ist Weihnachten doch kein Anlass zur Freude sondern Stress, Familienstreits, Einsamkeit und Melancholie.
Amerikanische Nationalhymne in Moll klingt verdammt russisch...
Ich sehe es umgekehrt:
Moll ist eigentlich GENAUSO BILLIG wie Dur. "Für Elise" HAT die Komplexität eines bayrischen Melkerinnenlieds.
Moll ist nur ein Trick, um Tiefgang vorzutäuschen.
Deswegen komponieren nur Feiglinge NICHT in Dur.
Ich mag auch vor allem die dorischen Tonart, einer Kirchentonart des Mittelalters.
Sie hat nicht diese melancholische "Schwere" sondern hat einen schwebenden Charakter.
Etwas OT: Ich sehe diese Vorurteile gegen fröhliche/positive Stimmungen als "billig" überall.
Jedes verdammte Drama, indem alles kacke ist und bleibt, und in 90% der Fälle der Held am Ende verreckt, wird mit Preisen überschüttet.
Aber wann wird mal Comedy gewürdigt?
Guter Humor ist VERDAMMT schwer. Genauso Hoffnung in dieser abgefuckten Welt zu vermitteln, ohne zu beschönigen.
Tragik ist BILLIG. Bring einfach jemanden um, möglichst qualvoll, lass ein trauriges Klavier dazu spielen, und es ist instantan traaagisch.
