Hi,
heute Abend im Training kamen wir wieder auf ein Tomb Raider Gespräch. Dabei äußerten die anderen die typischen Vorurteile: "Tomb Raider? Das ist doch die mit den Titten und dem Arsch und den Knarren."
Als ich ihnen vom Forum erzählte, ist mir wieder aufgefallen, dass mich, als alten Hetero, zu Beginn auch sehr die hohe Zahl der Frauen und der homosexuellen Männer überrascht hat, die hier herrscht. Da ich mir das Phänomen nicht erklären kann, wollte ich euch fragen: Warum ist das so? Ich meine, viele haben ja das obige Vorurteil. Ich selbst bekenne mich schuldig, dass ich mehr Heteromänner erwartet habe. Auf LARP ist mir übrigens das gleiche Phänomen aufgefallen.
P.S.: Mein erstes eigenes Thema.
Glückwunsch zum ersten Thema.
Mir ist, seit ich in Tomb Raider-Foren rumlungere - und das soll jetzt nicht irgendwie diskriminierend wirken - aufgefallen, dass ich dort überwiegend (ältere) Frauen und Schwule kennengelernt habe. Ich habe nichts gegen sie, im Gegenteil, aber ich habe nie welche kennengelernt und dann auf einmal so 6 Stück.
Ich würd jetzt aber nicht sagen, dass das was mit dem weiblichen Fan-Anteil zu tun hat, Schwule sind ja nicht gleich weiblich oder tuntig.
Es gibt nicht viele Spieleserien mit so berühmten und bekannten Hauptcharakterinnen. Es scheint deshalb wohl viele Frauen anzuziehen bzw. auch Schwule, die Lara sympathischer finden, als irgendeinen Kerl. Obwohl man ja eigentlich denkt, dass Lara von so pickeligen Nerds, die noch nie eine Frau nackt gesehen haben, angezogen wird, aber das Klischee konnte ich bisher nie bestätigen.
Ich find die Antwort einfach:
TR ist eines der wenigen und vorallem ersten! Computerspiele wo eine Frau, die sich nicht im Laufe des Spiels nackig macht, die Hauptheldin ist...
see u
Tifa Nazah
Hm, eine interessante Frage eigentlich. Dafür wird es mehrere Gründe geben. Die Community würde ich aber nicht als besonders weiblich bezeichnen, dafür gibt es auch genug andere Beispiele, wie z.B. die Sims. Eher aufgefallen ist mir, dass die TR-Community ein richtiger Melting-Pot sind... verschiedene Altersklassen, Ansichten, ... das ist im Bezug auf ein Computerspiel einzigartig, zumindest kenne ich nichts vergleichbares. Das betrifft insbesondere die LB und Laras-Generation, Lara-forever und das alte LW. TRForge könnte man auch dazuzählen, für mich ist es aber ein Nischenforum, TR war auch nicht der Hauptgrund für das Entstehen.
Jedenfalls eine seltsame Entwicklung. Auch andere Spiele treffen auf die von cybie genannten speziellen Zielgruppen zu, trotzdem hat sich nichts vergleichbares gebildet...
Erstens wird wohl das Alter der Spieleserie eine Rolle spielen, somit ist es auch für die "alten Hasen" noch zugänglich. Der Leveleditor wird auch eine große Rolle gespielt haben, ohne ihn hätte sich eine Community gar nicht halten können.
Das kann aber auch nicht der alleinige Grund sein, Oblivion hat auch eine große Modding-Szene, doch sind die alle aus einer ähnlichen Gruppe. Zudem ist der Umgang in den Foren die ich gesehen habe meist wie in einem x-beliebigen Gamerforum.
Förderlich für das Entstehen dieser Communities war wohl, dass man sich die Kiddies weitgehend vom Hals gehalten hat. Das mag wohl an der alten Grafik des LE liegen. Zudem gab es vor allem zwischen dem Erscheinen der Chronik und AoD eine lange Durststrecke, Kinder verlieren da schnell das Interesse. Dass nach Legend und TRU relativ wenige hinzugekommen sind, mag an dem allg. schlechten Ruf der Serie liegen.
Nur die Erklärung für die höhere Gesprächskultur (im Sinne der Orthografie und Grammatik) fehlt noch, da bin ich mir auch unschlüssig.
Da wird wohl einfach der Spruch "Gleich und gleich gesellt sich gerne" zutreffen.
Zitat:Eher aufgefallen ist mir, dass die TR-Community ein richtiger Melting-Pot sind... verschiedene Altersklassen, Ansichten, ...
Das ist mir auch aufgefallen. Kann einerseits sehr bereichernd sein, andererseits aber auch nervig, wenn eine bestimmte Klasse überhand nimmt, wie z.B. auf dem Extrembeispiel Laraweb.
Den hohen Schwulenanteil erkläre ich mir damit, dass Schwule häufig weibliche Heldinnen, oder Vorbilder, haben.
Bei mir war das auch immer so...Xena, Relic Hunter, Alias, ... Die habe ich mir alle lieber angeguckt als irgendwelche Männer, ohne dass ich irgendwie weiblich wäre.
Schwule haben ja auch eher Mädchen als gute Freunde, anstatt andere Heteromänner.
Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel, aber zusammenfassend kann man das schon so sagen.
Hinzu kommt, dass Tomb Raider immer ein eher anspruchsvolles Spiel war. Schwule (und ältere Frauen und intelligente Menschen) beschäftigen sich meiner Erfahrung nach auch eher mit intelligenten Hobbies und Themen, was die Zielgruppe weiter erklärt.
Beispielsweise würde ich Ego-Shooter o.ä. eher der Zielgruppe junger Heteromänner zuordnen.
Jetzt fühl ich mich geehrt, dass du mir indirekt sagst, dass ich intelligent bin.
Luke,index.php?page=Thread&postID=53880#post53880 schrieb:Beispielsweise würde ich Ego-Shooter o.ä. eher der Zielgruppe junger Heteromänner zuordnen.
Sag das nicht
Ich selber bin auch böse un spiele Killerspiele wie Bioshock, Half-Life, Crysis USW.
Und nicht nur ich spielen diese.
Ich spiele auch ab und zu Egoshooter.
Ich würde die Szene nicht unbedingt als weiblich bezeichnen. Die verschiedenen Foren lassen sich gar nicht miteinander vergleichen, was die Mitglieder angeht. Nicht nur der Altersdurchschnitt ist sehr unterschiedlich sondern auch die Typenzusammensetzung.
Es stimmt aber, dass man ursprünglich nicht mit einem so hohen Anteil weiblicher Spieler gerechnet hat. Ich denke, Laras Unabhängigkeit, Entdeckerlust und Unerschrockenheit stellen Interessen und Qualifikationen dar, mit denen sich Frauen mittlerweile ebenfalls identifizieren wollen.
Lara ist die Ikone des Postfeminismus schlechthin. Sie eifert keinem Ideal hinterher, weder dem brütenden, gluckenden Heimchen am Herd in lebenslanger Duldungsstarre, noch einer von der Vergangenheit verbitterten Männerfeindin, die notfalls per Vorschrift jeden Posten mit Frauen besetzen will, weil Frauen sowieso die besseren Menschen sind.
Lara ist dagegen einfach sie selbst. Selbst wenn jemand ihr vorschreiben würde, wie sie sein sollte, würde sie vollkommen darüber stehen und einfach weiter ihr Ding durchziehen.
Ich glaube, diese Haltung macht sie viel mehr zu einer Identifikationsfigur als ihre Gehüpfe und Geballere.
Dass postfeministischen Figuren wie Lara, Xena, Alias, Starbuck etc. auch Vorbilder für homosexuelle Männer sind, finde ich nicht verwunderlich. Schließlich haben sie wie Frauen mit gesellschaftlichen Erwartungshaltungen und Identitätskrisen zu kämpfen. Der gute alte "Gender Trouble" eben...
Muss nicht allgemein gültig stimmen, sind nur meine Gedanken dazu.
Luke,index.php?page=Thread&postID=53880#post53880 schrieb:Hinzu kommt, dass Tomb Raider immer ein eher anspruchsvolles Spiel war. Schwule (und ältere Frauen und intelligente Menschen) beschäftigen sich meiner Erfahrung nach auch eher mit intelligenten Hobbies und Themen, was die Zielgruppe weiter erklärt.
Beispielsweise würde ich Ego-Shooter o.ä. eher der Zielgruppe junger Heteromänner zuordnen.
Ich tue mir mit Intelligenzvergleichen immer etwas schwer... Eher wird es daran liegen, dass die (aufgrund ihrer Erziehung o.ä.) nicht so aufgeklärten Menschen sich mit so selbstbewussten Charakteren wie Lara schwer tun.
Bei mir gab es da nie Barrieren, da ich im Laufe meiner Erziehung viel mit Frauen zu tun hatte, die sich von einem Mann nichts vorschreiben ließen... und auch keinen Grund (mehr) dazu hatten.
Wenn mir nur eines auf die Nerven geht, dann sind es Mary Sues.
Und von denen gibt es in der Spiele- und Literaturwelt auch genug männliche...
Ich finde Mary Sues lustig, weil es entlarvend ist, wie ähnlich sich alle Mary Sues sind.
Aber gilt die Definition nicht eigentlich nur für Fanfiction?